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Wirken Teufelskralle und Weihrauch bei Arthrose?

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Bewegung ist wichtig, um die Gelenke fit zu halten. Foto: uwe-niklas 2018

Dank digitaler Technik ist der Blutdruck unter Kontrolle. Doch wie stark die Gelenke unter dem Sport leiden können, zeigen die Geräte nicht an. Beim Bayerischen Arthrosetag berichten Fachleute, wie man schmerzende Knie oder Schultern behandelt. Foto: epd[/caption]In manchen Fällen wirken Naturheilmittel gut. Allerdings betrifft dies beim Fachgebiet von Prof. Richard Stangl lediglich bei etwa fünf Prozent seiner Patienten zu. Wer unter Verschleißerscheinungen an Schulter oder Ellenbogen leidet, wird einen operativen Eingriff erwägen. Doch dieser birgt Risiken. Die sind selbst bei äußerst sorgfältiger Vorgehensweise nicht auszuschließen. Daher spricht der Chefarzt des Krankenhauses Rummelsberg beim Bayerischen Arthroseforum am 6. Juli 2019 im Marmorsaal in Nürnberg über die Wirksamkeit von Teufelskralle und ähnlichen Hausmitteln.

„Der Patient wird mit den Angeboten der Naturmedizin alleingelassen“, beobachtet der Mediziner. Daher greift er das populäre Thema in einem Vortrag auf. Er beruft sich dabei auf evidenzbasierte Studien so renommierter Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wenn er alternative Therapieansätze bespricht. „Wer Hühnereiweiß und Fisch gut verträgt, kann einen Versuch mit darauf aufgebauten Medikamenten probieren“, meint Prof. Stangl. Allerdings sollte sich der Gesundheitszustand nach etwa sechs Monaten spürbar verbessert haben. Sollte dies nicht der Fall sein, wurden etwa 200 € in den Versuch investiert.

„Ich lerne jedes Jahr dazu“, bekennt Prof. Stangl. Beispielsweise bei der Schmerztherapie, bei der auch Weihrauch zum Einsatz kommen kann. Hierfür sind Einblicke „in die Grenzbereiche der Schulmedizin nötig“, fügt er hinzu. Hilft alles nichts und die Arthrosebehandlung von Hüfte, Knie, Schulter oder Wirbelsäule lindert die Schmerzen nicht ausreichend, wird eine Operation in Betracht gezogen.

Beschäftigt sich mit Naturheilmitteln und ist Spezialist für orthopädische Operationen: Prof. Richard Stangl.

„Wir wollen aber nicht, dass die Leute glauben, sie erhalten ein neues Knie und tanzen danach wie ein junger Gott“, schränkt Prof. Stangl ein. 85 Prozent der operierten Knie-TEP-Patienten sind laut einer Studie der Techniker Krankenkasse mit dem Ergebnis einer OP sehr zufrieden. Zehn Prozent fühlen sich hinterher besser und fünf Prozent eher schlechter. Damit eine OP so lange wie möglich hinausgezögert werden kann, sollte die Lebensweise überprüft werden. Schon zehn Prozent weniger Körpergewicht reduziert die Belastung am Knie um 50 Prozent, erklärt der Mediziner. „Jeder ist für sich selbst verantwortlich“, ergänzt er.

Wertvolle Tipps zum richtigen Umgang mit seiner Gesundheit erhalten die Besucher des Bayerischen Arthroseforums in Nürnberg am 6. Juli. Prof. Richard Stangl spricht um 9 Uhr über „Medikamentöse und nicht operative Therapie bei Arthrose“ und um 11 Uhr über das Thema „Verschleiß an Schulter und Ellenbogen.“
Hier das gesamte Programm im Überblick.


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